Cyber Empires
für PC (DOS)

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Mr Creosote:
Weitere Titel: Steel Empires
Firma: SSI
Jahr: 1992
Genre: Strategie, Action
Thema: Science Fiction / Krieg
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 28914
Rezension von Mr Creosote (22.06.2011)
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Im Strategiegenre wird normalerweise strikt zwischen Strategie auf globalem Level und Taktik auf unterer Ebene getrennt. Manche Spiele machen das eine gut, andere machen sich für das andere verdient. Beide Ebenen zu vereinen funktioniert nur selten: An der Schnittstelle kann vieles schiefgehen. Ein Hauptproblem: Wenn ein Spielteil zu viel Zeit einnimmt, kann man als Spieler schnell den Überblick über den aktuellen Stand auf der anderen Ebene verlieren. Wie funktioniert das bei Cyber Empires?

Im Spiel dreht sich alles um Roboterarmeen. Sie werden auf einer strategischen Landkarte gekauft, umhergezogen usw. Natürlich gibt es unterschiedliche Roboter: Langsame mit schwerer Panzerung und besonders vernichtenden Waffen, kleine schnelle und alles Vorstellbare dazwischen. Dann werden diese Roboter in die Schlacht geschickt - und es beginnt die (halbwegs) taktische Phase, wenn das Spiel auf das Schlachtfeld zoomt.

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Tatsächlich handelt es sich um eine sehr actionbetonte Schlacht: Per Splitscreen übernimmt jeder der Kontrahenten die direkte Kontrolle über einen seiner Roboter, während dem Rest generische Befehle wie „angreifen“ oder „hit-and-run“ verpasst werden. Eine Schlacht ist schnell, aufregend und dauert selten länger als eine oder zwei Minuten - wodurch das eine große Problem schonmal vermieden wird.

Der Fokus des Spiels liegt also eher auf der strategischen Ebene: Fabriken erhöhen die Produktionskapazität, Festungen können gebaut werden, um die eigenen Territorien noch besser abzusichern, was dann natürlich einen nicht zu verachtenden Einfluss auf die Schlachten hat - gemeinsam mit dem Terraintyp (Stadt, Tundra,...). All diese Faktoren müssen dabei mit den Robotertypen in Einklang gebracht werden: Es gibt keine „beste“ oder „perfekte“ Einheit. Beispielsweise sind Langstreckenraketen natürlich auf offenem Terrain sehr effektiv, helfen aber in engen Straßen gleich nur noch viel weniger.

Es sind diese Aspekte, die die beiden Spielebenen miteinander verweben. Im Gegensatz zu anderen Genrevertretern existieren sie nicht abgeschottet voneinander. Cyber Empires funktioniert - hervorragend. Was ist das Geheimnis des Spiels kurz zusammengefasst? Einfach dass es nicht zu sehr in die strategische Tiefe geht: Optionen wie die Diplomatie zwischen den Parteien sind nur oberflächlig umgesetzt. Dass es nur eine einzige Karte gibt, schadet der Langzeitmotivation natürlich letztlich. Doch bis dahin vergehen einige äußerst unterhaltsame Stunden!

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