Civilization for Windows
für PC (Windows)

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Adhoc:Besucherwertung:
6/6
Firma: Microprose
Jahr: 1991
Genre: Strategie
Thema: Historisch / Politik / Krieg
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 46469
Rezension von Adhoc (04.02.2001)
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„Civilization“ ist definitiv eines der Meisterwerke Sid Meiers und mit Sicherheit eines der berühmtesten Spiele überhaupt. Das Spiel ist viel zu komplex, um in diesem Test ausreichend beschrieben werden zu können. Für weitere Informationen sollte man die sehr ausführliche Helpdatei und die Civilopedia ansehen, die im Spiel enthalten sind.

Das Ziel ist, sein Volk von der Steinzeit durch die Jahrtausende zu führen und am Ende die mächtigste Zivilisation der Erde zu sein. Am Anfang verfügt man lediglich über eine Siedlereinheit und muss einen geeigneten Ort für seine Hauptstadt finden. Dieser hängt von den Charakteristiken der vielen verschiedenen Terraintypen ab, die jeweils unterschiedliche Mengen an Nahrung, Ressourcen und Handel hervorbringen. Nahrungsüberschuss unterstützt das Bevölkerungswachstum, Ressourcen werden für die Produktion von Stadtverbesserungen und Einheiten benötigt und durch Handel erhält man Gold und Forschungspunkte. Terrains können besondere Ressourcen wie Gold oder Wild aufweisen und man kann ihre Produktivität steigern, indem man Bewässerungen, Straßen (später Eisenbahnen) und Minen errichtet. Man kann auch die Landschaft verändern, indem man Wald oder Sümpfe in Grasland umwandelt und umgekehrt.

In den Städten kann man Stadtverbesserungen wie Büchereien, Kornkammern oder später Kraftwerke und Fabriken errichten. Zusätzlich kann man auch diverse Weltwunder bauen, die jeweils spezielle Auswirkungen auf das eigene Volk haben, aber nur, wenn man schnell genug ist und sie als erster baut. Das Produzieren verschiedener Einheiten ermöglicht die Erkundung der Umgebung, die Verteidigung der eigenen Städte und das Treffen anderer Zivilisationen. In der Gegend verstreut findet man auch Eingeborenendörfer. Betritt man sie, kommt der Zufall ins Spiel: Entweder wird man von einer Barbarenhorde angegriffen oder man findet Gold oder eine neue Technologie oder sogar einen fortgeschrittenen Stamm, der sich bereit erklärt, dem eigenen Volk als neue Stadt beizutreten.

Ein sehr interessanter und innovativer Aspekt des Spiels ist der technologische Fortschritt. Man beginnt mit einer Reihe zufällig bestimmter Grundtechnologien wie Töpferei oder Bronzeverarbeitung. Schritt für Schritt entdeckt man immer fortgeschrittenere Technologien, die es einem ermöglichen, noch moderneres Wissen zu erlangen. So benötigt man zur Erforschung des Automobils zuerst die Technologien Verbrennungsmotor und Stahl. Somit ist es notwendig, die Forschung zu planen, um möglichst effektiv zu sein.

Wenn man andere Zivilisationen trifft, hat man mehrere Möglichkeiten zu reagieren. Man kann entweder sich auf ein friedvolles Nebeneinander einigen und z.B. Technologien austauschen, oder man nimmt die harte Tour und fordert Gold oder Technologien oder erklärt den Krieg. Man kann aber auch Verbündete finden, die einem vielleicht in einem späteren Konflikt nützlich sein könnten.

Ein weiterer, sehr interessanter Aspekt ist die Regierungsform. Am Anfang ist man ein Tyrann, der despotisch sein Volk regiert. Man hat die totale Kontrolle über alle Aspekte, aber die eigenen Leute sind nicht sonderlich produktiv. Aber man hat die Möglichkeit, modernere Regierungsformen wie Monarchie oder Demokratie zu erforschen und mittels einer Revolution kann man die Regierungsform wechseln. Die Demokratie ist die effektivste Form, aber man kann hier nicht mehr nach Belieben Kriege führen oder Verträge brechen, da der Senat dies nicht zulässt. Man muss sich also im Klaren sein, was man die nächste Zeit vorhat und entsprechend die passende Regierungsform wählen.

Der Schlüssel zum Erfolg ist die richtige Balance zwischen Expansion, Bau von Stadtverbesserungen und Einheiten und Erforschung der wichtigen Technologien. Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen: Man vernichtet alle anderen Völker, man baut das erste Raumschiff und startet es auch erfolgreich oder man überlebt bis ins Jahr 2100, in dem das Spiel endet (aber nur mit dem Zählen der Punkte, man kann trotzdem weiterspielen). Ein guter Tip: Sobald man das Zeitalter der Industrialisation erreicht hat, sollte man immer ein Auge auf dem Grad der Umweltverschmutzung haben. Zu viel davon resultiert in einer Veränderung der Erdatmosphäre, welche die Landschaft grundlegend ändert (viele neue Sümpfe und Dschungel, Anstieg des Meeresspiegels).

Das Einzige, was man an diesem Spiel bemängeln könnte, ist das Kampfsystem. Wie in „Empire“ hat jede Einheit sozusagen einen „Hitpoint“. Wer verliert, verschwindet von der Landkarte, es gibt also keine beschädigten Einheiten. Das führt mitunter zu seltsamen Ergebnissen, wenn das eigene supermoderne Schlachtschiff von einer ollen Segelfregatte versenkt wird.
Abgesehen davon ist „Civilization“ aber ein absolutes Highlight, welches viele innovative Elemente in das Strategiegenre gebracht hat. Zusätzlich trägt die Option, bei jedem Spiel eine neue Welt kreieren zu lassen, erheblich zum wiederholten Spielspaß bei. Alles in allem ein Spiel, das man auf keinen Fall verpassen sollte!

Kommentare (4) [Kommentar schreiben]

Gremlin2007:
Ein meiner ersten Spiele. Kehre nach über 30 Jahren mal zurück zum Ursprung. Freue mich darauf.
Iarvain:

Civ war damals mein erstes Game auf meinem 25MHz 486er :-)
Ein geniales Spiel, das ich bis heute noch sehr gern spiele (Dosbox sei dank :-) )

maxthebuch:
Civilization war eines der ersten PC-Spiele die ich meistern durfte. Das gründen der Städte und das Forschen nach neuen Technologien hat in mir die Abenteuerlust geweckt. Noch heute ist es ein sehr gutes Spiel. Es ist nicht zu kompliziert und dennoch hat man viele Möglichkeiten ein Spiel zu gewinnen.
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