Conflict: The Middle East Political Simulator
für PC (DOS)

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Adhoc:Besucherwertung:
4/6
Firma: Virgin Interactive
Jahr: 1990
Genre: Strategie
Thema: Historisch / Politik / Krieg
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 24722
Rezension von Adhoc (15.03.2001)
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Nachdem der Vorgänger einem Attentat zum Opfer gefallen ist, wird man zum neuen Premierminister von Israel gewählt. Die Aufgabe ist, sein Land durch Diplomatie und militärische Mittel inmitten der arabischen Nachbarn zum Überleben zu verhelfen.

„Conflict: MEPS“ ist ein tolles kleines Strategiespiel, das einen irgendwie dazu verleitet, es immer wieder zu spielen. Am Anfang sieht man eine Karte des Mittleren Ostens, auf der Israel und alle wichtigen arabischen Nachbarn (Libyen, Ägypten, Libanon, Jordanien, Syrien, Iran und Irak) dargestellt sind. Bei jedem Durchgang (= Monat) muss man über die Politik den anderen Staaten gegenüber entscheiden. Man kann entweder die diplomatischen Beziehungen verbessern oder absichtlich verschlechtern und die lokalen Widerstandsgruppen unterstützen oder unterdrücken. Wenn man genügend Zeit investiert, können diese ein Land ins Chaos stürzen und somit aus dem politischen Spiel kegeln.

Nach der Diplomatie nimmt man sich die internen Angelegenheiten vor. Dort kann man neue Waffen kaufen, strategische Maßnahmen ergreifen, die eigenen Truppen begutachten, sich mit dem Palästinenserproblem beschäftigen und am nuklearen Rennen teilnehmen. Es gibt vier verschiedene Waffenlieferanten: Die USA (die besten Waffen, aber sehr sensibel gegenüber aggressiven Aktionen, was bedeutet, dass sie eventuell ihre Waffenlieferungen einstellen), Großbritannien (gute Waffen und auch nicht so sensibel), Frankreich (mittelmäßige Ausrüstung, aber immer verfügbar) und einen privaten Händler aus Südafrika (altes Zeug, aber manchmal der letzte Strohhalm). Vom Parlament bekommt pro Monat eine bestimmte Geldmenge zur Verfügung gestellt.

Bei den strategischen Maßnahmen kann man Truppen an den Grenzen zu Nachbarländern postieren und diese auch einsetzen, wenn alle diplomatischen Kanäle geschlossen sind. Man kann auch Luftangriffe auf zivile, industrielle und militärische Einrichtungen sowie auf Nuklearanlagen durchführen. Das Begutachten der Truppen hilft bei der nächsten Kaufentscheidung. Es gibt schwere und leichte Panzer, SAMs, Helikopter, Kampfflugzeuge, Überwachungsflugzeuge und Bomber. Eine gute Mischung trägt zum Gelingen eines Krieges bei. Die Palästinenserfrage ist eigentlich kein wirkliches Problem, da sie sich meist ruhig verhalten. Sollte es aber trotzdem mal zu Unruhen kommen, kann man hier eine Brigade stationieren. Alle größeren Nationen streben nach Nuklearwaffen. Man kann sich ebenfalls beteiligen, indem man regelmäßig das Nuklearprogramm mit Geldmitteln versorgt. Innerhalb einiger Monate sollte man dann auch über diese Waffen verfügen.

Zwischen den Monaten teilen Zeitungsschlagzeilen alle wichtigen Meldungen mit: Aufstände, drohende Konflikte usw. Man gewinnt, indem man das letzte überlebende Land ist, aber man kann nicht einfach alle anderen erobern. Iran, Irak und Libyen sind zu weit weg, müssen also entweder von anderen Ländern besiegt werden (sie führen auch fleißig untereinander Krieg) oder durch eine Revolution in die Knie gezwungen werden (also immer fleißig unterstützen!). Libanon und Jordanien sind leichte Beute, aber Syrien und Ägypten sind sehr schwer auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Entweder investiert man eine Menge Zeit in die Unterstützung der Untergrundorganisationen oder man sucht sich Verbündete. Einen Krieg an zwei Fronten kann kein Land auf Dauer überleben.

Jedes Jahr findet auch eine große Konferenz statt, an der alle Länder teilnehmen und man z.B. einer autonomen Palästinenserrepublik zustimmen kann oder den USA die Zusage geben kann, dass man seine Armee nicht vergrößert. Diese Entscheidungen haben großen Einfluss auf die Beziehungen zu den USA, also sollte man sich alles gründlich überlegen.

Was dieses Spiel zu einem Klassiker macht (eigentlich ist es alles andere als ein tiefschürfendes und komplexes Strategiespiel) ist der hohe Wiederspielbarkeitswert (ob DAS Wort im Duden steht???). Die Beziehungen der Staaten untereinander wird jedesmal neu festgelegt und somit ist jedes Spiel anders als das vorherige. Außerdem ist „Conflict“ auch ein echter Quickie, da ein Spiel maximal 10 Minuten (meist weniger) dauert. Bist du auf der Suche nach einem spaßigen und kleinen Strategiespiel - hier hast du es!

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