Bi-Fi Roll: Snackzone
für Amiga (OCS/ECS)

Mr Creosote:Besucherwertung:
3/6
Firma: Art Department
Jahr: 1993
Genre: Adventure, Action
Thema: Apokalypse / Werbespiel / Science Fiction
Sprache: Deutsch
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 26564
Rezension von Mr Creosote (24.04.2004)
Avatar

Das „Produktiongeheimnis“ der „Bi-Fi Roll“ (mittlerweile wahrscheinlich vom Markt verschwundenes fettiges Pressfleisch aus BSE-Ländern, versteckt in einer brothaltigen Papphülle), ein einzelner Zettel, ist „abhanden gekommen“. Doch anstatt wie üblich die Anwälte einzuschalten, und munter alles und jeden wegen Diebstahlsverdacht zu verklagen, kann sich Bifi auf freiwillige Helfer verlassen, die unentgeltlich die Stadt absuchen, da sie sich bewusst sind, ohne dauernden Nachschub ihrer Droge nicht überleben zu können.

Einer dieser Junkies ist „Lukas“. Lukas wohnt in einer nicht näher benannten Stadt am Rio Grande. Da auch er sich ein Leben ohne Bifi Roll nicht vorstellen kann, forscht er nach dem Verbleib des „Produktionsgeheimnisses“. Naheliegende Orte sind natürlich die Hauptstraßen der Innenstadt, eine Disco, seine Stammkneipe, eine Tankstelle usw. Glücklicherweise kommt er schnell auf die richtige Spur, die ihn per magischem U-Bahn-Ticket in die Zukunft führt...

Primär ist Snackzone ein simples Adventure. Man steuert Lukas durch die Stadt und hat ein paar Rätsel zu lösen. Größtenteils sprühen diese nicht gerade vor Kreativität. Stattdessen ist das altbekannte Aufsammeln-Eintauschen-Benutzen gefragt. Die recht übersichtlich geratene Spielwelt tut ihr Übriges.

Zur Lösung des Spiels ist allerdings auch das Bestehen einiger Geschicklichkeitseinlagen erforderlich. So will einem der Barmann erst weiterhelfen, wenn man seinen Highscore beim Pacmanverschnitt „Painter“ schlägt, und eine Ghetto-Gang Jugendlicher ist beim höchst illegalen Straßenrennen auf Rollschuhen zu schlagen.

Um das beworbene Produkt auch immer im Zentrum der Aufmerksamkeit zu halten, muss der Spieler noch auf seinen „Energie“-, „Snack“- und „Emotion“-Haushalt achten. Letzterer ist abhängig von gelösten Rätseln, aber die beiden ersten lassen sich nur durch den Konsum klebriger Nahrungsmittel auf erträglichem Niveau halten. Als pädagogische Maßnahme sind auch „witzige“ „Verarschungen“ von Konkurrenzprodukten an den herumstehenden Kiosken erhältlich, die sich dann logischerweise als Geldverschwendung herausstellen.

Im Bereich der Werbespiele hebt sich Snackzone durchaus angenehm ab. Zum einen ist die Grafik angemessen, zum anderen ist das Spiel nicht unnötig kompliziert und verwirrend. Adventure- und Actionabschnitte wechseln sich im gesunden Maße ab, so dass es nicht zu eintönig wird. Weiterhin positiv hervorzuheben ist die zumindest ansatzweise vorhandene ironische Distanz zum eigenen Produkt.

Natürlich ist und bleibt Snackzone trotzdem „nur“ ein sehr einfaches und kurzes Werbespiel, das keinesfalls sich keinesfalls auf kommerziellem Niveau befindet. Doch wer erwartet das schon?

P.S. Wer der Meinung ist, dieser Test sei nicht gut geschrieben, dem sei der Artikel von „Lutz Mahle“ in der „Amiga Games“ (damalige Computerzeitschrift) zum selben Spiel ans Herz gelegt. Köstlich!

Kommentare (1) [Kommentar schreiben]

[Antworten]

Quiz