Yes Prime Minister
für C64

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Mr Creosote:
Firma: Mosaic
Jahr: 1987
Genre: Strategie, Denkspiel
Thema: Umsetzung eines anderen Mediums / Humor / Politik
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 21944
Rezension von Mr Creosote (08.10.2004)
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Bei Yes Prime Minister handelt es sich wie erwartet um ein Computerspiel zur gleichnamigen Serie auf BBC2, die als Yes Minister begann, und mit der Beförderung der Hauptfigur ihren neuen Namen erhielt.

Der Spieler übernimmt dabei die Rolle von James (Jim) Hacker, der gerade zum britischen Premierminiter aufgestiegen ist. Er sitzt nichtsahnend in seinem Büro, und wartet auf die Dinge, die seiner harren. Noch weiß er nicht, dass selbst der Premierminister kaum mehr als ein Spielball der Bürokraten ist.

Besonders spektakulär wird es auch tatsächlich nicht, denn der Regierungschef verbringt die meiste Zeit in Konferenzen mit Bernard Woolley, seinem persönlichen Sekretär, und Sir Humphrey Appleby, dem Kabinettssekretär. Nein, Tippen gehört nicht zu den Aufgaben der beiden. Pro Tag gibt es zwei bis drei Termine, und zusätzlich werden dringende aktuelle Themen per Telefon oder Sprechanlage beredet.

All diese Unterredungen folgen einer einfachen Formel: Jemand beschreibt das Problem, und man muss aus den angebotenen Alternativen eine Vorgehensweise auswählen. Dann geht die Diskussion entsprechend der Wahl weiter, zusätzliche Fragen kommen auf, wieder muss man entscheiden, es wird weiterdiskutiert usw.

Die getroffenen Entscheidungen spiegeln sich in den täglichen Meinungsumfragen zur Popularität der Regierung wieder. Wenn man allzuviel Unterstützung verliert, kann es passieren, dass man nichtmal eine Woche im Amt übersteht.

Die Texte sind allesamt mit einem ironischen Unterton geschrieben, entsprechend der Serie. Die behandelten politischen Fragen sind dabei eher allgemeiner Natur, und nicht absolut in der Entstehungszeit verwurzelt. Dadurch ist die Aktualität auch heutzutage nicht zu verachten. Besonders auch von daher, dass manche Entscheidungen eher getarnte Quizfragen, bei denen es aufs reine Wissen ankommt, sind.

Das sehr passive Spielprinzip (wie in diesem kleinen Untergenre durchaus üblich) kann natürlich beizeiten etwas unbefriedigend wirken. Sofern ein Thema nicht von jemand anderem auf den Schreibtisch gebracht wird, gibt es darüber auch nichts zu entscheiden. Eine wirkliche Politiksimulation ist Yes Prime Minister somit keinesfalls, aber kurzweilige Unterhaltung allemal.

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