Kult
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:
Weitere Titel: Kult: The Temple of Flying Saucers
Firma: Exxos
Jahr: 1989
Genre: Adventure
Thema: Sonstige Fantasy / Humor / Science Fiction
Sprache: Francais, English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 36983
Rezension von Mr Creosote (30.11.2002)
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In der fernen Zukunft. Nach einem Atomkrieg ist ein Teil der menschlichen Rasse mutiert und zwei neue Arten sind entstanden: die Tuners, die rein äußerlich nicht von normalen Menschen zu unterscheiden ist, aber PSI-Kräfte haben (Gedankenlesen, Telekinese,...), und die Protozorqs, Menschen mit Echsenköpfen. Letztere leben ist riesigen Tempeln, die jeden vorbeikommenden Reisenden erzittern lassen. Es gibt Gerüchte darüber, dass Menschen und Tuners in diese Tempel verschwunden, und nie wieder aufgetaucht sind.

Der junge Tuner Raven ist sich sicher, dass die Protozorqs seine Freundin verschleppt haben, und sie im nahegelegenen Tempel gefangen halten. Um Eintritt zu erlangen gibt Raven vor, dort als Diener arbeiten zu wollen.

An dieser Stelle beginnt das Spiel. Raven muss fünf Tests bestehen, um von den Priestern akzeptiert zu werden. Nur dann kann man tiefer in den Tempel vordringen. Jeder Test hat etwas mit seltsamen bio-mechanischen Monstern zu tun, von denen man jeweils einen Schädel als Beweis, dass man bestanden hat, holen muss. Im Inneren des Tempels beginnt dann der richtige Spaß...

Kult präsentiert sich als Point & Click - Adventure aus Ich-Perspektive. Der Cursor reagiert bei Berührung wichtiger Objekte im Hauptfenster, ein Klick öffnet ein Aktionsmenü mit passenden Verben. Nicht alle davon werden natürlich gebraucht, doch sind alle Tätigkeiten theoretisch vorstellbar. Gutes Konzept, weil es konstruktiv vorschlägt, ohne zuviel zu verraten.

Zusätzlich hat man noch ein Menü fürs Inventar und eines für die speziellen PSI-Fähigkeiten, die man jederzeit benutzen kann, sofern man noch genug Kraft besitzt - jede Benutzung schwächt einen.

Die Rätselt sind zumeist ok und logisch, manchmal muss man auch alles ausprobieren. Die Grafik ist technisch gesehen mittelmäßig. Das Hauptfenster ist klein, die Sprites winzig. Trotzdem ist die Grafik einer der stärksten Aspekte des Spiels! Das gesamte Spiel hat so einen wirklich seltsamen Stil, den ich schon versucht habe anzudeuten. Es ist etwas schwierig zu beschreiben, wenn ich nun einfach den Namen „Giger“ fallen ließe, würden mir sofort irgendwelche fanatisch-puristische Fans an den Hals fallen. Deshalb lasse ich es lieber, und vergleiche es mit H.G. Wells Zeitmaschine, nur in einer seltsameren, kaputteren Art.

Die Ästhetik der Grafik und der Schauplätze werden noch durch eine Extradosis Skurrilität von einem fötenartigen Wesen in der oberen Bildschirmecke angereichert, das den eigenen Fortschritt in phonetischer Weise kommentiert - manchmal schwierig zu entschlüsseln, aber auch manchmal sehr hilfreich.

Zuletzt sollte man noch erwähnen, dass das Spiel nicht komplett linear ist. Es gibt zwei Wege, es zu lösen: entweder kann man die Regeln der Protozorqs akzeptieren, und ihre Tests bestehen, oder man trickst sie aus und schleicht sich ein. Einmal ist es also auf jeden Fall wiederspielbar.

Kult mag ein kurzes Spiel sein, aber zumindest ist das, was da ist, gut. Als französische Produktion eines damals relativ unkannten Herstellers wurde es nie so bekannt wie andere Spiele ähnlicher Qualität. Doch jetzt ist hier für euch die Chance, euren Horizont zu erweitern!

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