Transplant
für Amiga (OCS/ECS)

Mr Creosote:
Firma: Jumping Jack Flash
Jahr: 1992
Genre: Action
Thema: Fliegen / Multiplayer / Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 22511
Rezension von Mr Creosote (09.05.2015)
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Gäbe es eine Auszeichnung für das weitverbreitetste Freewarespiel in der Ära, bevor das Internet allumfassend wurde, wäre Transplant ein heißer Kandidat. Zu einer Zeit, als es langsam möglich wurde, Disketten auf Zeitschriften nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig beizulegen, waren vollständige Spiele – also im Gegensatz zu winzigen Demos, die vielleicht sogar überhaupt nicht interaktiv abliefen – sehr begehrt. Wobei es vorzugsweise nicht der übliche Blip-und-Blop-Schrott sein sollte.

Transplant passte ganz genau in dieses Anforderungsprofil. Der Asteroids-Klon ist sehr kompetent gemacht. Die sich bei Beschuss fragmentierenden großen Asteroiden werden schnell durch vielerlei feindliche Raumschiffe, stationäre Raumkanonen, Raketenabschussrampen oder auch andere Asteroidentypen ergänzt. All dies in verschiedensten Typen, die sich nicht nur in der farbenfrohen Grafik, sondern auch in ihrem vorprogrammierten Verhalten unterscheiden. So gibt es beispielsweise Schiffe, die einen versuchen frontal zu rammen, aber auch welche, die sich von hinten anschleichen, einen Schuss abgeben und wieder davonlaufen (wodurch man dann allzu oft in die Arme weiterer feindlicher Schiffe gelockt wird).

Durch einen simplen optischen Trick wird die Action recht wild. Anstatt das Schiff des Spielers selbst zu drehen, tut dies stattdessen die Welt um es herum. Dadurch bleibt alles dynamisch im Fluss, wobei die Kontrolle trotzdem vorhanden bleibt, da die intuitiven Bedeutungen aller Steuerungsrichtungen erhalten bleiben („hoch“ wird immer als „nach oben“ interpretiert und umgesetzt). Der Gesamtüberblick bleibt durch das halbtransparente Radar, das um das eigene Schiff herum angezeigt wird und sich mitdreht, immer vorhanden.

Die abwechslungsreichen Levels (aufgrund der bereits erwähnten Gegnervielfalt) machen den Hauptteil des Reizes des Spiels aus. Kleinigkeiten, wie dass beispielsweise die Punktzahl (die sich nach der für das Level benötigte Zeit und die Zielgenauigkeit richtet) zwischen den Levels benutzt wird, das Schiff in Standardkategorien wie Feuerkraft oder Schilden aufzurüsten, tun den Rest. Zuguterletzt ist der kooperative Zweispielermodus im Splitscreen das i-Tüpfelchen, das langfristig für Motivation sorgt.

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