Uridium 2
für Amiga (AGA)

01.jpg
Mr Creosote:
Firma: Graftgold
Jahr: 1993
Genre: Action
Thema: Apokalypse / Fliegen / Science Fiction / Krieg
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 16911
Rezension von Mr Creosote (31.12.2007)
Avatar

Als Uridium veröffentlicht wurde, war seine technische Qualität atemberaubend: hervorragende Grafik, die bestens animiert und gleichzeitig auch noch in rasender Geschwindigkeit über den Bildschirm flog. Im Laufe der Jahre verflog diese Wirkung natürlich langsam. Immer noch gut, immer noch (relativ gesehen) eindrucksvoll, aber keine Sensation mehr.

Als Ende 1993 Uridium 2 veröffentlicht wurde, hatte es in der Zwischenzeit bereits so viele andere beeindruckende Spiele gegeben, dass dieser Nachfolger nicht mehr die gespannte Aufmerksamkeit erreichte, die er in früheren Jahren automatisch gehabt hätte. Marketingtechnisch war es also etwas zu spät. Technisch gesehen dagegen kam es im richtigen Moment - nämlich, als wieder ein wirklicher Qualitätssprung möglich war.

Spieler des Vorgängers fühlen sich sofort heimisch: Das kleine und agile Manta-Schiff fliegt seine verrückten Angriffe auf riesige Dreadnoughts, sich drehend und windend, um anfliegenden Geschossen auszuweichen, schnell die Richtung zu ändern und auf der Oberfläche so viel Zerstörung anzurichten, wie möglich. All das in einem visuellen und akustischen Stil, der dem hohen Standard des Originals gerecht wird - nur natürlich an den entsprechenden Standards der Zeit der Veröffentlichung des zweiten Teils gemessen.

Wiederum können Momentaufnahmen (also Screenshots) die Grafikpracht nicht angemessen rüberbringen. Nur „live“ und in Bewegung kann man sie wirklich in vollen Zügen genießen. Gerade dachte man noch, bereits alles technologisch Mögliche gesehen zu haben, und plötzlich kommt so etwas daher und lässt einem den Unterkiefer vor lauter Staunen herunterklappen!

Spieltechnisch gibt es eigentlich nur eine grundlegende Änderung („grundlegend“ im Gegensatz zu Dingen wie den zusätzlichen Waffen und dem erweiterten Zwei-Spieler-Modus): die Infiltration des Dreadnoughts. Nach der Landung auf dessen Oberfläche erscheint ein menschliches Sprite in der Nähe des Reaktorkerns des Schiffes. Das „Schweben“ dieses steuert man und ballert mit der Handfeuerwaffe auf eben jenen Kern, um ihn zu zerstören. Das ergibt zwar prinzipiell mehr Sinn, als das simple (und abstrakte) Drücken des Feuerknopfs im ersten Teil, aber die Umsetzung ist dermaßen schlecht, dass diese Sequenz nur den Eindruck eines übereilten Releases hinterlässt.

Letztendlich ist Uridium 2 nicht viel mehr als Uridium im neuen grafischen Gewand. Einerseits ist das enttäuschend, da es eben nichts Neues bietet. Andererseits ist es auch gut, denn warum ein erfolgreiches Konzept verderben? Auf jeden Fall liegt der Gedanke, es als „offizielles Remake“ mit leicht abgemildertem Schwierigkeitsgrad, statt als Nachfolger zu interpretieren, sehr nahe. Und damit weiß man dann auch, ob man es spielen will, oder nicht.

Kommentare (1) [Kommentar schreiben]

[Antworten]

Quiz