Dogs of War
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
4/6
Firma: Elite
Jahr: 1989
Genre: Action
Thema: Multiplayer
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 16609
Rezension von Mr Creosote (20.09.2008)
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Steve Bak war bei Elite bereits für die Portierung von Commando und Ikari Warriors auf den Amiga verantwortlich. Auf dieser Erfahrung aufbauend folgte dann sein eigenes Spiel namens Dogs of War. Wobei mit „sein eigenes“ nur gemeint ist, dass es sich nicht um eine Umsetzung handelt, denn Dogs folgt Commandos Fußstapfen sehr genau. Trotzdem hat das Spiel seine eigene kleine Fangemeinde gewinnen können.

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Man übernimmt wie üblich die Rolle eines Rambo-ähnlichen Söldners (sogar dessen Aussehen scheint Rambo nachempfunden), der insgesamt zwölf Missionen über die ganze Welt verteilt zu erfüllen hat. Diese Missionen werden üblicherweise vom Auftraggeber durch das Wiederbeschaffen eines Objekts motiviert, sei es nun ein entführter Sohn, ein Drogenbaron oder sogar eine Atomrakete. Der Erfüllung stehen jeweils hunderte bewaffnete Gegner im Weg, die man umzunieten hat.

Das Gehirn wird also weniger gefordert, doch das hat wohl auch niemand erwartet... oder etwa doch? Eine hervorzuhebende Besonderheit dieses speziellen Spiels ist, dass die Missionen nicht linear angeordnet sind. Man kann sich die Reihenfolge selbst aussuchen. Wenn man also in einer festhängt, ist das kein Grund, das Spiel gleich in die Ecke zu schmeißen - man kann den Rest des Spiels trotzdem erleben. Das Honorar der Missionen ist ebenfalls unterschiedlich hoch, und das Geld gibt man dann üblicherweise für durchschlagskräftigere Waffen für die nächste Mission aus.

Der Waffenhändler kann mit einer nicht zu verachtenden Auswahl aufwarten: Einfache Handfeuerwaffen, automatische Gewehre, dicke Maschinengewehre, Handgranaten und sogar kleine Raketenwerfer / Panzerabwehrwaffen. Man kann so viele Waffen wie man möchte (und wie der Geldbeutel erlaubt natürlich) auf eine Mission mitnehmen, und jederzeit zwischen ihnen wechseln. Feuerfrequenz und Reichweite unterscheiden sich teilweise eklatant von Modell zu Modell, und so beeinflusst auch die Bewaffnung den Schwierigkeitsgrad signifikant. Doch bevor man sich aufgrund der augenscheinlichen Vorzüge auf die Minikanone stürzt, sollte man auch den Nachteil schnellen Schießens bedenken: Munitionsverbauch - schlecht für den Geldbeutel und erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, mitten in der Mission plötzlich mit einem leeren Patronengürtel dazustehen.

All dies spricht für das Spiel. Nachteilig ist andererseits der sehr hohe Schwierigkeitsgrad. Natürlich kann man sich hinter Hindernissen verstecken, um mal eine Sekunde lang nicht im Kreuzfeuer der Gegner zu stehen, aber selbst dann fliegen schnell die Handgranaten. Und obwohl die Gegner sich nicht gerade intelligent anstellen (sie scheinen gar nicht hinter dem Spieler her zu sein, sondern folgen anscheinend nur einem vorgegebenen, festen Laufweg), macht ihre Anzahl das mehr als wett. Etwas schaffbarer wird es, wenn man einen zweiten Spieler zur Unterstützung mitnimmt, und zum Glück kann man sich dann gegenseitig auch nicht versehentlich töten (wenn man nicht gerade mit dem Flammenwerfer hantiert...).

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Die Waffenwahl in den Missionen hätte sicherlich besser gelöst werden können. Da die typischen Joysticks nur einen Knopf haben, muss man auf die Tastatur zurückgreifen, um die aktive Waffe zu wechseln. Kommt allerdings gerade ein bewaffnetes Fahrzeug angerast, hat man kaum die Zeit, zur Seite zu springen - geschweige denn, sich erstmal durch das Arsenal zu arbeiten, bis die passende Kanone kommt und sie dann abzufeuern. Und wo wir gerade bei Fahrzeugen sind: Leider kann man sich niemals selbst ans Steuer setzen.

Was die audiovisuelle Präsentation angeht, macht das Spiel erstmal für Amigaverhältnisse nicht viel her, aber mit der Zeit lernt man die kleinen Sprites zu schätzen - mehr Übersicht. Die Musik ist sehr durchschnittlich, und meistens wird sie eh durch das Rattern der Waffen und Todesschreie übertöhnt.

Letztendlich bietet Dogs of War genau das, was man erwartet. Offensichtlich ist das Genre inhärent beschränkt, und so stechen bereits kleine Abweichungen vom Standard, wie beispielsweise die von Zeit zu Zeit wechselnde Scrollrichtung (vertikal / horizontal) bereits positiv auffallen. Andererseits ist eben gerade in einem solch beschränkten Genre jede Lücke (Fahrzeuge...) doppelt schlimm. Hat man einen zweiten Spieler zur Hand, ist dieses Spiel aber sicherlich genau das richtige für ein paar lustige Stunden.

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