„3D-Shooter“ immer wieder zu motivieren, wird irgendwann schwierig. Magic Carpet zeigt diesbezüglich immerhin einen Hauch von Originalität: Man übernimmt die Rolle eines Magiers auf einem fliegenden Teppich (ach...), der die Kontrolle über die Welt möchte. Dazu muss Mana gesammelt und in der eigenen Festung untergebracht werden. Hat man die Lager vollgemacht, geht's ab ins nächste Level.
Nun stellt sich natürlich die Frage, inwiefern es sich um einen „Shooter“ handelt. Mana ist den Lebewesen jedes Levels (riesige fliegende Würmer, riesige Bienen usw.) inhärent. Man muss sie also erst töten, um an ihre Energie zu kommen. Natürlich wehren diese Wesen sich, und damit hätten wir es auch schon beisammen: Alle Standardelemente eines „Shooters“. Nur, dass man anstatt neuer Waffen eben neue Zaubersprüche aufsammelt - was effektiv das gleiche ist.
Spannend wird es in den Levels, in denen es einen konkurrierenden Magier gibt. Für beide gibt es natürlich nicht genug Mana und so kommt es schnell zu Kämpfen untereinander. Man kann sich immer und immer wieder gegenseitig versuchen abzuschießen, aber als effizienter erweist sich der Angriff auf die Festung des Gegners, wo sich dessen Manareserven befinden. Je nach dem, wie gut diese Festung verteidigt ist (und ob der Magier selbst ebenfalls zur Verteidigung dort ist) können solche Schlachten geradezu epische Ausmaße annehmen.
Diverse Kleinigkeiten machen die Levels abwechslungsreicher und allgemein interessanter. Einige Inseln werden von Menschen bewohnt (die auch zur Bedrohung werden können), Wälder können abgebrannt werden, schwebende Portale teleportieren durchfliegende Spieler und natürlich sind neue Sprüche immer gerade dort zu finden, wo sie besonders gut versteckt oder bewacht werden können.
Grafisch ist das Spiel sehr gut gemacht. Kuriosum: Dem Spiel liegt eine dieser rot/grünen „3D Brillen“ bei. Aktiviert man den entsprechenden Modus im Spiel, soll damit das Geschehen plastischer wirken. Was natürlich nur eingeschränkt funktioniert und eher albern wirkt. Trotzdem natürlich ganz witzig.
Die kleinen taktischen Elemente heben Magic Carpet über den Genredurchschnitt. Genau das richtige für kurze Pausen zwischen längeren, ernstzunehmenderen Spielen.
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