9:05
für Interpreter (Z-Code)

905.jpg
Mr Creosote:Besucherwertung:
6/6
Firma: Adam Cadre
Jahr: 2000
Genre: Adventure
Thema: Polizei & Verbrecher / Textbasiert
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 44499
Rezension von Mr Creosote (03.08.2010)
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Das Klingeln des Telefons weckt dich auf. Eine aufgeregte Stimme sagt, du hättest bereits um 9 Uhr im Büro mit deiner Präsentation beginnen sollen. Deine Golduhr zeigt 9:05 Uhr. Augenscheinlich hast du in deinen dreckigen Klamotten geschlafen... Zeit, sich eine Ausrede auszudenken.

Über 9:05 zu schreiben, ohne gleich alles zu verraten, ist schwierig. Die naheliegende Aufgabe (schnell ins Büro zu kommen und irgendwie zu verhindern, gleich entlassen zu werden) wirkt erstmal recht klar. Das Spiel spielt jedoch mit den Erwartungen, die man als normaler Spieler hat; mit den Konventionen, wie der Protagonist üblicherweise vorgestellt und charakterisiert wird. Egal, für wie schlau der Spieler sich hält, 9:05 wird nicht so enden, wie gewollt - sondern es wird eine absolut unerwartete Wendung geben, die er eben nicht vorhergesehen hat. Wenn Jemand überhaupt eine Chance hat, dann könnten es ironischerweise unerfahrene Spieler sein. Ein zweites oder drittes Durchspielen macht dann alles klarer und endet auch sehr wahrscheinlich „erfolgreicher“.

Hier sackt der sehr positive erste Gesamteindruck dann aber leider etwas ab. Die letztendliche Lösung ist allzu simpel und eben nicht mehr so vielschichtig. Sogar noch deutlich simpler, als man erwartet hätte, als man das Spiel zuerst gestartet hat. Tatsächlich ist es ein Spiel ohne Rätsel. Der einzige Sinn, warum es überhaupt existiert, ist das Ende. Das natürlich originell ist. So originell, dass es anscheinend genug Menschen verblüfft hat, so dass es sogar für einen Preis bezüglich der „besten Rätsel“ nominiert wurde - obwohl es solche ja eigentlich gar nicht enthält. Wer allerdings behauptet, das alles vorhergesehen zu haben, der lügt!

Ansonsten muss man sagen, dass obwohl die Raum- und Objektbeschreibungen eher kurz gehalten sind (und es auch nur wenige Räume gibt), sie doch sehr bewusst und gut formuliert sind. Auf eine subtile Art und Weise, die man nicht sofort durchschaut, sagen sie die Wahrheit - was einem spätere Spielversuche versüßt. Die, wie erwähnt, notwendig sein werden. Nicht, weil das Spiel den Spieler belügt (es werden ihm keine Informationen vorenthalten). Nur plappert es eben auch nicht sofort alles sofort heraus...

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