Beet the Devil
für Interpreter (Glulx)

BeetTheDevil.png
Mr Creosote:
Firma: Carolyn VanEseltine
Jahr: 2011
Genre: Adventure
Thema: Humor / Mythen und Sagen / Textbasiert
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 21444
Rezension von Mr Creosote (02.11.2011)
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Dämonen haben den Garten verwüstet, wahrscheinlich die Nachbarin getötet und, und das bringt das Fass zum Überlaufen, den Hofhund gekidnappt! Was bleibt einem also anderes übrig, als in die Hölle hinabzusteigen (mit diversen Gemüsesorten bewaffnet und in Begleitung eines hilfreichen Welpen) zwecks Befreiungsaktion?

Offensichtlich handelt es sich also um eine Komödie, doch geht es dann lange nicht so bizarr weiter, wie man erstmal erwarten könnte. Das Spiel nimmt die christliche Mythologie recht ernst. Im Besonderen werden die „sieben Todsünden“ in aller Ausführlichkeit vorgestellt und bilden die Grundlage für Räume und Charaktere sowie für die dem Spiel innewohnenden Moralvorstellungen; d.h. das Spiel übernimmt jene offizielle christliche Moral, also „Lust ist schlecht“.

Doch primär geht es in Beet the Devil nicht um Moral, sondern um Rätsel. Die Hölle besteht anscheinend aus an einer Perlenschnur aufgereiten Räumen, deren Ausgänge jeweils von einer Höllenkreatur bewacht werden, die es zu überwinden gilt. Meist klappt das mit Hilfe von... Gemüse. Leider sind diese Rätsel jedoch nicht besonders gelungen. Meist muss man auf reines Ausprobieren aller Objektkombinationen zurückfallen, da „Rückwärtslogik“ (d.h. erst nachdem man die Lösung kennt, ergibt sie Sinn) doch vorherrscht oder die Motivation eines Rätsels allein in einem sehr weit hergeholten Wortspiel besteht.

Der Schreibstil macht die Sache leider auch nicht besser. Die Raumbeschreibungen sind zu wortreich, so dass man nur schwierig zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen unterscheiden kann. Darunter sind dann jedoch viele Objekte gar nicht erst implementiert oder nur sehr grob beschrieben. Eine bessere Balance zwischen diesen beiden Ebenen hätte das Spiel deutlich verbessern können.

Mit der Zeit wird es dann leider auch noch recht langweilig, da sich nichts mehr Neues tut. Das liegt nicht so sehr am Spieler, sondern das Spiel wird immer weniger abwechslungsreich. Gibt es anfangs in jedem Raum noch immerhin einen oder zwei einigermaßen originelle Einfälle, ist es später einfach nur noch ein Standard-Dämon nach dem anderen. Es ist natürlich schwierig, das richtige Maß zu finden. Beet the Devil kann mit seiner dünnen Grundidee den Spannungsbogen nicht lang genug halten – und selbst davor ist es alles andere als brilliant.

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