Super Castlevania IV
für SNES

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Wandrell:
Weitere Titel: 悪魔城ドラキュラ (Akumajo Dracula)
Firma: Konami
Jahr: 1991
Genre: Action
Thema: Horror
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 8418
Rezension von Wandrell (03.11.2012)
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Ich erinnere mich, wie dieser Titel viel Aufmerksamkeit erhielt, schließlich war es eines dieser Spiele, die die Möglichkeiten des SNES demonstrieren sollten. Das Spiel tut auch sein Bestes, viele dieser vorzuführen. Gleichzeitig merkt man auch, dass es versucht, der Castlevania-Serie weiterhin treu zu bleiben.

Man kennt das Spiel. Eine festgefahrene Tradition besagt, dass Dracula nach seinem jüngsten Tod stets wiederbelebt werden muss. Dann kommt der neueste Belmont, aus der besagten Familie der Belmonts, und peitscht ihn wieder zurück dahin, wo die Sonne nicht scheint.

Das macht man alle hundert Jahre so, und dieses Mal ist das nicht anders. Dracula fleht schon förmlich darum, mal wieder an unserer Peitsche zu lecken. Die übliche Geschichte der Castlevania-Reihe wurde mal wieder ganz ausgerollt und es zeichnet sich schon hier ab, dass der Rest ebenfalls nicht groß aus der Reihe tanzen wird.

Wir haben hier ein Arcade-Spiel, welches mich in diesem Teil noch mehr an Ghosts & Goblins erinnert, als ich sonst von der Serie gewohnt bin. Die Hauptwaffe der Spielfigur ist eine Peitsche. Man kann Kerzen zerstören, um Bonusgegenstände einzusammeln, und gotische Kreaturen lauern in Leveln herum, die aus einem Horror-Filmset von Universal Pictures gestohlen sein könnten.

Soweit nichts Neues.

Zu erklären, was in diesem Spiel tatsächlich neu ist, erweist sich mir als fordernde Aufgabe. Sie haben die Peitschenphysik insoweit aufgewertet, dass sie nun aus mehreren Kettengliedern besteht, die einzeln berechnet werden. Das bedeutet, die Peitsche wird nicht mehr, wie sonst bisher üblich, durch eine große Animation dargestellt die an der Spielfigur hängt – das sieht gut aus. Man kann das Teil jetzt sogar im Kreis wirbeln, wenn man möchte. In der Praxis erweist sich das zwar nicht immer als nützlich, aber trotzdem irgendwie cool.

Auch haben sie versucht die neuen grafischen Spielereien des SNES zu implementieren. Letztendlich sind diese aber eher als Dioramen eingesetzt. Da gibt es Zugbrücken, gitterartige Gartenzäune die im Hintergrund aus dem Levelboden sprießen (man kann auch durch diese hindurch in den Hintergrund des Levels treten), riesige pendelnde Lampen, ganze rotierende Levelabschnitte und Hintergrundtexturen die röhrenartig projiziert werden… Es gibt einige solcher Anwendungen der neuen technischen Möglichkeiten, aber sie werden nur als Gag in Einzelfällen eingesetzt und geraten schnell in Vergessenheit.

Weil sich das Spiel summa summarum nicht vom Rest der Castlevania-Reihe abhebt, bleibt es lediglich ein weiteres Castlevania-Spiel, ganz egal wie hübsch es dabei aussehen mag. Und schwer ist es auch nicht, es ist sehr einfach durchzuspielen um ehrlich zu sein. Arcade-Spiele müssen mir keine BDSM-Praktiken aufbinden, damit sie ein wenig Spaß aus mir herauskitzeln, während ich eine Herausforderung habe – aber ein Spiel das so einfach ist? Pfft, scheint so, als hätten sie es nichtmal probiert. Ich klatsch die Bosse im Schlaf um und vergess' sie nach dem Aufstehn.

Am Ende bleibt es ein Titel voller Mittelmäßigkeiten. Hübsch als Effektschaukasten, um zu zeigen, was auf dem SNES so geht in Sachen Grafik. Ein typisches Spiel welches man in einer Videospielkonsolenwerbung mal sieht um die Verkaufszahlen der Konsole anzukurbeln, nicht viel mehr.

Übersetzt von pepsiman

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