Gladiators
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:
Firma: Smash 16
Jahr: 1989
Genre: Action
Thema: Kämpfen
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 9763
Rezension von Mr Creosote (02.02.2013)
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Spartacus… wer bei diesem Namen an Stanley Kubrick, Kirk Douglas, Laurence Olivier, Peter Ustinov, John Gavin und Charles Laughton denkt, dem sei empfohlen, diese schöne Erinnerung an üppig ausgestattete, eindrucksvolle Szenen und verwickelte Dramen sicher zu bewahren, bevor er weiterliest, denn bei dem Spartacus dieses Spiels wird einem ein Attribut ganz sicher nicht einfallen: eindruckvoll.

Halbherzig wird hier versucht, Spartacus' Flucht aus der Sklaverei des Gladiatorendaseins im alten Rom handlungstechnisch zu verwursten. Konkret stellt sich dies als Abfolge von Schwertduellen dar: Mit ganzen vier verschiedenen Schlagtechniken, die sich ausschließlich auf die Zielhöhe beziehen, versucht Spartacus seine Gegner zu zerstückeln, bevor diese das mit ihm tun (sichtbar in Form der mit jedem Treffer zerfallenden Gesichter am unteren Bildschirmrand). Doch das ist noch lange nicht alles! Ungekannte Abwechslung ergibt sich durch vier Szenen (jeder Typ zweimal), in denen Spartacus von einem Falken angegriffen wird (Erfolgstaktik: dessen Angriff blocken und schnell zustechen) oder Pfeilen ausweichen muss.

Nach ca. zehn solchen Einzelszenen endet das Spiel sang- und klanglos mit einem Bild des Protagonisten auf einer Straße, die im Horizont verschwindet (das soll wohl Freiheit symbolisieren). Den historisch eigentlich folgenden Bürgerkrieg bereitet das Spiel nicht nur nicht spielerisch auf, sondern verschweigt ihn komplett. Schade, denn eine ähnlich sympatisch inkompetente Imitation eines taktischen Kriegsspiels hätte durchaus ihren Charme haben können! So fünf Minuten lang…

„Sympatisch inkompetent“ ist dabei natürlich euphemistisch zu verstehen. Es gehört schon einiger Mut dazu, ein solches Spiel kommerziell herauszubringen! Wo soll man da überhaupt anfangen mit der Kritik? Bei den amateurhaften Grafiken? Der hölzernen Steuerung? Dem simplistischen Spielprinzip? Dem Fehlen jeglicher spielerischer Abwechslung? Der lachhaften Kürze? Überspringen wir das alles einfach mal und stellen fest: Dieses Spiel hat auch 1989 schon wirklich niemand gebraucht. Seitdem hat es kaum an Relevanz gewonnen. Manchmal ist der Mantel des Schweigens ein Segen. Ruhe in Frieden!

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