獣王記 (Jūōki)
für Mega Drive

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Wandrell:Besucherwertung:
2/6
Weitere Titel: Altered Beast
Firma: Sega
Jahr: 1988
Genre: Action
Thema: Mythen und Sagen
Sprache: Japanese, English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 23237
Rezension von Wandrell (18.05.2013)
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Als die damals die neue Konsole von SEGA verscherbeln wollten, brauchten sie irgendetwas Spektakuläres, um das Ding zu präsentieren. Ihr wisst wie das läuft, man legt Irgendetwas, was jeder will, mit der Konsole zusammen in einen glänzenden Karton und Alle werden sie heiß drauf. Zum Beispiel: dieses Arcade-Prügelspiel.

Das Beilagespiel, welches hier rezensiert wird, verspricht tolle Grafik und schnelle Action. Somit hätte jeder mal schnell ein bisschen Spaß haben können, wohlwissend seine Knete in aktuelle Zocker-Hardware investiert zu haben. Nun, das ist der Gedanke dahinter zumindest, aber das Leben ist kein Ponyhof, so läuft das nicht.

Was man eigentlich in den Karton gelegt bekommen hat, ist irgendein blitzschnell zusammengeklatschtes Frankenstein-Spiel mit einem stinköden Gag. Es ist, wie bereits erwähnt, schließlich ein Arcade-Prügelspiel. Ein sogar zuvor-existierendes Arcade-Prügelspiel, aus der – oh Wunder – Spielhalle, nur dass man es jetzt mit nach Hause nehmen kann! Sonst nichts. Wow! Es ist nicht einmal ein erinnerungswürdiger Titel aus der Arcade, außer man steht auf echt beschissene Arcade-Spiele. Derart beschissene Arcade-Spiele, über die man sich nicht einmal lustig machen kann.

Im Prinzip kloppt man wiederholt immer und immer wieder auf dieselben wenigen Gegnertypen ein, während sich der Bildschirm nach rechts bewegt und man mitlaufen muss. Das zwingt einen durch ein gähnenerregendes Level zu trotten bis man beim Endgegner ankommt. Dem poliert man dann die Fresse, kommt ins nächste Level und das Spielchen geht von vorne los.

Insoweit ich das verstanden habe, ist die Handlung wie folgt: Der Protagonist muss durch diesen ganzen Alptraum latschen, weil Zeus Athena aus der Gefangenschaft von Hades befreien möchte. Das kann er aber nicht selbst, also beschwört er uns als Projektmanager. Die Vermutungen gehen weiter… Ich denke, Zeus wirft auch diese vermeintlich spieldefinierenden Powerups in die Level. Zumindest glaube ich, dass die Powerups spieldefinierend seien sollen, weil das ganze bekackte Spiel so heißt.

Besorg dir so'n Powerup, und die Spielfigur reißt ihr Shirt in Fetzen, ohne überhaupt ihre Hände zu bewegen. Faszinierend. Besorg dir ein zweites, und der Typ wird so testosterongeladen und aufgepumpt, dass man damit rechnen würde, die Muskeln gleich über den ganzen Bildschirm explodieren zu sehen. Besorg dir ein drittes – und dann geht er voll ab. Verwandelt sich in die erwartete Folge von Zoophilie – irgendwas zwischen Mensch und Tier. Das erste Monster, in welches man sich verwandelt, ist dieser berühmte Werwolf der in den SEGA-Werbespots aufgetaucht ist. Ihr wisst schon, dieser Werwolfskopf, der so sehr von Feuer umgeben ist, dass man meint er fängt gleich an zu brennen. Dieser Werwolfskopf, von dem kein Schwein mehr weiß, warum man ihn kennt. Aus gutem Grund, die Werbung war nämlich viel besser als das Spiel!

Keine große Überraschung wirklich, aber die letzten Sätze beschreiben das Spiel hervorragend. Es war ein Versuch, die neue Konsole zu präsentieren. Ein „mal eben schnell und ungeschickt aus dem Hut gezaubertes“-Spiel, welches am Ende extrem billig wirkt. Die allergrößte Herausforderung ist hier überhaupt weiterzuspielen.

Übersetzt von pepsiman

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