Ein „erotisches“ Adventure aus Frankreich, dass sie Fascination nennt? Nein, mit Jean Rollins Vampir-Lesbenfilm des gleichen Namens aus den späten 70er Jahren hat das Spiel rein gar nichts zu tun. Schade, denn es wäre schon interessant gewesen, mal zu sehen, wie Jemand diese… surreale ganzheitliche Erfahrung versucht hätte zu adaptieren…
Trotzdem ist das Spiel tatsächlich deutlich von einem allseits bekannten Filmgenre beeinflusst. Das erste Spiel aus Coktels inoffizieller „Erotiktrilogie“ war eine Adaption von Emmanuelle gewesen, die jedoch weniger dem Roman, als vielmehr den 70er-Jahre-Softcore-Filmen mit Sylvia Kristel in der Hauptrolle schuldete. Selbst diese ersten Filmchen haben keinen besonders guten Ruf (durchaus zu Recht), aber im Vergleich, was im Filmgenre dann in den nächsten Jahren folgte, sind sie doch ehrlich gesagt schon fast anspruchsvolle Kunstwerke. Fascination hängt sich inhaltlich wie stilistisch dagegen an eben jene billig produzierten „Erotikfilme“ an, die in den 70ern und 80ern förmlich am Fließband produziert wurden. Es könnte schon fast eine Satire sein, jedoch wäre es eine extremst trockene, weil eben keine Distanz zu erkennen ist; man scheint genau auf die typischen hormonellen Probleme heranwachsender Männer abzielen zu wollen, ohne sich jedoch verpflichtet zu fühlen, wirklich diesbezüglich abzuliefern: An jedem Zeitungskiosk bekommt man auf der offenen Auslage mehr zu sehen!
Mord und Totschlag regieren das Land: Der üble Death Adder überzieht das Königreich mit Krieg und hat dadurch eine Menge Leute auf dem Gewissen. Zu den zahlreichen Opfern zählt auch die Verwandtschaft von drei großen Helden, die, spätestens nachdem auch noch ihr bester Freund direkt vor ihren eigenen Augen erschlagen wird, Rache schwören.
Also der übliche Vorwand dafür, dass spielergesteuerte Muskelprotze Bösewichte vermöbeln. So richtig im Spiel wird das alles aber auch gar nicht kommuniziert, oder?