In einer Helloween-Nacht experimentiert ein verrückter Professor mit archetypischer Einsteinfrisur an seiner neuen Erfindung: dem Wurmlochgenerator. Just bei Inbetriebnahme wird der Strahl durch einen Blitz verstärkt und ein fremdartiges Alien samt seinen Verfolgern in einem Raumschiff werden direkt bis in den Orbit der Erde katapultiert.
Hier möchte ich den haarsträubenden Plot aus Rücksichtnahme auf den ungeduldigen Leser auch schon beenden. Das Point-And-Click-Adventure bedient sich insgesamt der ausgetretensten Klischees aus dem Umfeld der Ufologie und mischt das ganze mit der Märchenhaftigkeit von Monkey-Island-Titeln, um die Hauptfigur Benjamin zwar nicht glaubhaft, aber so doch wenigstens liebenswürdig erscheinen zu lassen. In seiner Rolle wird man im Verlauf natürlich zum Helfer des geheimnisvollen Wesens, das von einem bösen und regelmäßig – gegenüber seiner Untergebenen — ungehalten reagierenden außerirdischen Despoten gejagt wird. Doch Sorgen um sein Leben muss sich der Adventurer keine bereiten: Unser Benjamin ist der nette Junge von nebenan und wird im Verlauf des Spiels allerhöchstens an Langeweile sterben.
Frank Herberts Dune ist einer der bekanntesten Vertreter fiktionaler Literatur - übertroffen nur von der Bibel und ein paar anderen. Millionen Leute haben es gelesen, und sogar die, die nicht, haben zumindest den Namen gehört, weil sie den Film gesehen, den Namen einfach irgendwo aufgeschnappt, oder eines der Computerspiele gespielt haben.
Dune 2 (und das identische Dune 2000) sind die bekanntesten davon. Und sie sind auch angeblich die besseren Teile der "Serie". Oftmals ist der zweite Teil einer Serie ja auch wirklich besser als der Vorgänger. Aber ist dies hier wirklich eine Serie? Ich werde kurz erklären, wie beide Spiele entstanden.
Rein oberflächlich betrachtet ist Fallout 2 nichts besonderes: Es schaut aus wie ein typisches Computer-Rollenspiel um die Jahrhundertwende. Also isometrische Perspektive, kleine Figuren rennen herum, machen sich das Leben mit ihren Waffen schwer, irgendwo eine Gesundheitsanzeige… hmm… aber keine kitschig „epische“ Fantasy-Welt? Nein, genau genommen das genaue Gegenteil: Brutales Endzeitszenario. Da tanzt es schon mal ein wenig aus der Reihe. Doch das wirklich Besondere macht sich erst beim genaueren Hinsehen bemerkbar: Was Fallout 2 wahrhaft auszeichnet, ist ein hohes Maß an Freiheit und das damit verbundene Potential eine ganz eigene Geschichte mit einem ganz eigenen Charakter zu spielen. Dabei beschränkt sich das Darstellen seiner Rolle ausnahmsweise nicht nur darauf, auszusuchen wie man Schaden machen will, sondern man kann, je nach Stärken und Schwächen der Figur, seine Aufgaben sehr individuell lösen. Dadurch ist Fallout 2 eines der wenigen Spiele, das einer tatsächlichen Umsetzung eines Pen&Paper-Rollenspiels auf dem Computer so nahe kommt, wie es ohne echte menschliche Mitspieler eben nur geht. Die geniale Spielwelt, gestaltet mit viel Liebe zum Details, sorgt dann noch für das Tüpfelchen auf dem i.