Für Kinder muss nicht gleich die ganze Welt untergehen oder bedroht sein, um Angst zu bekommen. Oft reicht schon ein böser Traum oder ein Geräusch im Dunkeln. In der glühenden Kinderphantasie entstehen daraus Monster, die sich unter dem Bett verstecken und von dort dem Kind auflauern. In diese bizarre Welt zwischen Schlafen und Wachen und zwischen Hoffen und Bangen habe ich mich durch MetaMorphosis versetzt gefühlt.
Der Spieler selbst ist von Beginn an nur eine hässliche spinnenartige Kreatur auf zwei Insektenbeinen. Die Level sind mit völlig gleichartig aussehenden Klonen bevölkert und ein Aufeinandertreffen verläuft stets feindselig. Dann versuchen sich die Viecher sofort mit einem Sprung auf den Kopf zu betäuben oder die wertvolle Lebensenergie mit gezieltem Spucken von Gift zu dezimieren. Derartiger Giftschleim tropft auch an verschiedenen Stellen von der Decke der Höhlen, die dunkel und beklemmend den Spieler zu verschlucken scheinen.
Manchmal ist die Zeit einfach reif. Im Jahr 1984 beschritt The Lords of Midnight zusammen mit seinem Zeitgenossen Elite völlig neue Wege. Man sollte sich nochmal ins Gedächtnis zurückrufen, wie typische Computerspiele Anfang der 1980er Jahre aussahen. Der Konsolenmarkt war gerade in sich zusammengebrochen. Preislich einigermaßen erschwingliche Computer fanden langsam ihren Weg in die Häuser von Privatleuten (deshalb „Heimcomputer“), aber spielerisch waren weiterhin die Formeln, die man aus den Spielhallen geerbt hatte und die auch bereits auf den gescheiterten Konsolen nachgemacht worden waren, die Norm: simple Reaktionsspiele, die normalerweise auf ein oder zwei Bildschirmen stattfanden. Die Heimcomputer brachten noch ein paar wenige Rätsel- oder Brettspielumsetzungen mit sich. Und dann, völlig aus dem Nichts, tauchten diese Spiele auf.