Das Spiel Gauntlet dürfte in den 80er Jahren an niemanden wirklich vorüber gegangen sein, da es ein Riesenhit in den Spielhallen war und für sämtliche bekannte Homecomputer portiert wurde. Letztendlich ist Into the Eagle's Nest daher auf den ersten Blick natürlich auch nur ein weiterer Klon, der auf der Erfolgswelle des Gegner-Erschlagens aus der Vogelperspektive mitschwimmen wollte. Aber die Evolution der Computerspiele wäre ohne die Versuche, das Original noch zu übertreffen, eben nicht so vielfältig.
Als einer der Auslöser für den 1. Weltkrieg wird oft der Anspruch des kaiserlichen Deutschen Reiches, zur Seemacht auf Augenhöhe mit dem britischen Imperium zu werden, genannt. Prestigeträchtige Schlachtschiffe riesigen Ausmaßes waren auf beiden Seiten konstruiert worden, und wofür baut man sie, wenn nicht, um sie dann schließlich ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen? Was dann ironischerweise im Laufe des Krieges nicht einmal wirklich durchschlagend passierte, denn beide Seiten mussten erkennen, dass der Verlust solcher extrem teuren Schiffe nicht nur ein militärisches Problem, sondern vor allem ein Propagandadesaster darstellen würde. Immerhin kam es jedoch schon zu einigen Zusammenstößen, die in den Händen Peter Turcans in dieses Spiel gegossen wurden.
Der Beginn ist eine sehr delikate Phase. Wo also anfangen? Bei einer Düne, die durch Bepflanzung mit Gras stabilisiert werden soll? Mit megalomanischen Visionen einer filmischen Umsetzung eines hochkomplexen Science-Fiction-Werks? An der Quelle einer Flut von Echtzeitstrategiespielen, oder einem Schritt weiter bei dem Archetypen, der bis zum Erbrechen kopiert wurde? Das alles führte auf mehr oder weniger direkten Wegen zu Dune 2000, dem Remake seines Vorgängers Dune II: Battle for Arrakis, mit einer verbesserten Oberfläche, die sich sehr stark an Command & Conquer anlehnt, und einer Ästhetik, die direkt aus der Lynch‘schen Version der Weltraumoper entsprungen scheint. Eine Melange aus vielen großen Vorbildern also, aber wird sie diesen auch gerecht? Wagt es das Spiel über seine Wurzeln hinauszuwachsen? Bietet es irgendwelche Neuerungen? Oder bleibt es bei einem uninspirierten Wiederkäuen, beim oberflächlichen Aufputzen eines Klassiker um nochmal ordentlich Geld damit zu machen? Werfen wir doch einmal einen Blick darauf!