Power Struggle
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:
Firma: PSS
Jahr: 1988
Genre: Strategie
Thema: Brettspiel / Historisch / Multiplayer / Krieg
Sprache: English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 11280
Rezension von Mr Creosote (23.07.2011)
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Ein weiteres Spiel im kalten Krieg: „West-“ und „Ostblock“ bringen ihren jahrzehntelangen Konflikt endlich zu Ende – mit allen Mitteln. Na ja, nicht ganz; Atomkrieg gibt es in diesem Spiel nicht: Wirtschaftliche, diplomatische und konventionell-militärische Mittel können jedoch eingesetzt werden, um die Weltherrschaft zu erringen.

Power Struggle wird auf einer sehr einfach gehaltenen Weltkarte (etwas anderes bekommt man das ganze Spiel über nicht zu sehen) in rundenform gespielt. Jede Runde können beide Seiten Befehle an ihre eigenen Provinzen geben: Armeen bauen, Fabriken bauen, Armeen verschieben, Produktionskapazität transferieren, ein anderes Land politisch beeinflussen oder auch ganz einfach angreifen. Die Runden sind jedoch zeitbegrenzt: Nachdem die vorgesehene Zeit abgelaufen ist, wird der aktuelle Zustand der Anweisungen beider Seiten gleichzeitig durchgeführt.

Jede Partie beginnt üblicherweise mit diplomatischen Kämpfen um den Einfluss über die erstmal neutralen Länder. Jedes solche hat eine Sympathieskala, die seine politische Tendenz darstellt: Schafft es eine Supermacht, diesen Wert ganz auf „ihre“ Seite zu ziehen, bekommt sie direkte Kontrolle über dieses Land. Irgendwann ist eine direkte militärische Auseinandersetzung jedoch unvermeidbar. Dadurch wird Power Struggle dann zu einem deutlich konventionelleren Kriegsspiel im Stil von Risiko: Man schiebt Armeen über die Weltkarte, versucht seine Grenzen zu verteidigen (und davon am besten gar nicht zu viele zu haben) und greift an, wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt.

Logischerweise stellen sich dann auch einige typische Risiko-Probleme ein: Man kann beispielsweise auf der kleinen Weltkarte schlecht erkennen, welche Länger überhaupt miteinander verbunden sind. Gegen Ende zieht sich die Partie dann auch etwas, denn sobald ein Spieler wirtschaftlich klar überlegen ist, ist die Eroberung der restlichen Welt nur noch Fleißarbeit.

Das Spiel hat auch seine eigenen Macken: Als Einzelspieler währt der Spaß nicht lange, da die KI zu vorhersehbar agiert. Beispielsweise setzt sie niemals ihr Militär ein, bevor nicht alle ursprünglich neutralen Länder verteilt wurden. Das ist kein Bug – die Anleitung posaunt es sogar höchst offiziell heraus! Solch unflexible Strategien können natürlich vom Spieler leicht missbraucht werden. Auch das Benutzerinterface ist klar auf Zweispielerbetrieb ausgerichtet: Icons für beide Spieler sind immer sichtbar, beide Spieler handeln gleichzeitig (idealerweise sollte man zwei Mäuse anschließen) und können genau verfolgen, was der jeweils andere macht.

Trotz Allem kann Power Struggle eine Menge Spaß machen, wenn man gegen einen Freund spielen möchte und ein leichtgewichtiges Strategiespiel, das etwas über das übliche Risiko-Programm hinausgeht, sucht. Dann werden viele der sehr simplen Eigenschaften zu Vorzügen: Beispielsweise, dass man das Spiel in einer Sitzung beenden kann; oder aber, dass es praktisch keine Einstiegshürden gibt. Alles in Allem also ein nettes Niedrigpreisprodukt.

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