The Legend of Ragnarok
für Amiga (OCS/ECS)

Mr Creosote:
Weitere Titel: King's Table: The Legend of Ragnarok , Ragnarok , Ragnarök
Firma: Imagitec / Gametek
Jahr: 1993
Genre: Strategie, Denkspiel
Thema: Apokalypse / Brettspiel / Multiplayer / Mythen und Sagen
Sprache: English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 20315
Rezension von Mr Creosote (28.02.2007)
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Dieser Test ist Teil des Review Roundups - Runde 1: Spiele über das Ende der Welt

Das Ende der Welt, wird in der germanischen Mythologie sehr detailliert geschildert. Die Welt wird von einem tödlichen Winter überzogen, Naturkatastrophen aller Art häufen sich. Monster kriechen aus ihren Verstecken. Diese Monster verbünden sich mit den Riesen, und ihnen entgegen stellen sich die Götter und Helden. In dieser epischen Schlacht zwischen Gut und Böse fallen alle Beteiligten - inklusive des Göttervaters Wotan.

Der gute Wotan ist angesichts dieser Aussicht natürlich nur wenig angetan. Auf seinem Schloss in Asgard kommt ihm eine Idee: Gute Vorbereitung ist alles. Also entwickelt er ein Brettspiel, das die letzte Schlacht simuliert. Gut gegen Böse, das Licht gegen die Dunkelheit. Wotan begibt sich nach Midgard, und er findet passende Gegner zum Ausprobieren verschiedener Taktiken... in einer Kneipe. Nur, wenn er alle sowohl auf der Guten, als auch auf der Bösen Seite zu besiegen schafft, kann er sicher sein, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Bei The Legend of Ragnarok spielt sich alles auf einem 11x11 großen Spielfeld ab. Die Wotan-Figur beginnt auf dem mittleren Feld, umgeben von den loyalen Einherjer (die wiederauferstandenen Seelen ehrenvoll in der Schlacht gefallener Krieger). Wotan muss eines der Eckfelder erreichen, damit das Gute triumphiert. Das Böse, in Form einer Armee von Riesen, die über die vier Seiten des Spielbretts verteilt sind, versucht das zu verhindern.

Figuren werden nicht etwa geschlagen, indem man auf ihr Feld zieht, sondern indem man sie umzingelt: Stehen zwei Figuren an gegenüberliegenden Seiten einer gegnerischen, wird diese eingekesselte vom Brett entfernt. Wotan selbst ist widerstandsfähiger: Er muss von allen vier Seiten umringt werden.

Um dem Geschehen noch etwas mehr Würze zu verleihen, kann jeder Spieler im „Ragnarök“-Modus vier von sechs Spezialfiguren auswählen. Jede dieser hat Spezialfähigkeiten, die zusätzliche Abwechslung ins Spiel bringen. Die normalen Einherjer und Riesen können sich beispielsweise nur in vertikaler und horizontaler Richtung bewegen. Der Gott Freyr bewegt sich dagegen ausschließlich diagonal. Der böse Fenriswolf kommt nur zwei Felder weit, kann dafür aber eine andere Figur überspringen. Odins Sohn Vidar wird nach seinem Tod jedes Mal wieder auf sein Ausgangsfeld zurückgestellt. Und so weiter.

Die Idee, zwei von ihrer Ausgangssituation und von ihrem Ziel her völlig unterschiedliche Parteien gegenüberzustellen, funktioniert gut, und die Spezialfiguren bringen die nötige Tiefe für unterschiedliche Strategien. Wie allerdings so häufig in solcherlei Spielen wird all das erst richtig interessant, wenn man gegen einen menschlichen Gegner antritt. Die Computergegner bieten kaum eine Herausforderung und sind entsprechend schnell besiegt. Dass sie alle mit eigenen Gesichtern und Sprüchen ausgerüstet wurden, mag ein paar Minuten lang amüsant wirken, aber mehr auch nicht. Ähnlich sieht es mit den animierten Kämpfen aus (Ein Versuch, im Kielwasser von Battle Chess zu fahren?), die die ersten paar Male nett anzuschauen sind, sich aber viel zu schnell wiederholen.

Auch ohne diese Glasur kann das Spiel jedoch überzeugen. Es bestätigt sich mal wieder, dass es häufig die Brettspiele mit den simpelsten Regeln sind, die sich als am unterhaltsamsten, und auch auf gewisse Weise am komplexesten erweisen - denn sein Spiel zu perfektionieren ist alles andere als trivial. Viel Glück, hoffentlich bereitet euch das Spiel auch auf das Ende der Welt vor!

Die anderen Beiträge dieser Runde sind:
Burntime
Manhunter: New York
Outlander

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