Xadium
für Plus/4

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Mr Creosote:Besucherwertung:
2/6
Firma: Mr Chip Software
Jahr: 1987
Genre: Action
Thema: Fahren / Fliegen / Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 20923
Rezension von Mr Creosote (05.08.2002)
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Früher war doch alles besser. Man schmiss einfach ein Spielkonzept voller Action zusammen, in dem man irgendein Fahrzeug steuerte, das sich in einer verzwickten Lage befand, rührte ein paar nette Grafiken unter, schickte alles durch den Mixer und fertig war das Spiel.

Heutzutage ist alles so viel schwieriger. Man braucht eine Story, Charaktere, die irgendeine Form von Motivation für ihr Handeln haben. Man muss eine komplette und zumindest halbwegs glaubwürdige Welt zusammenstückeln, ein bisschen Geschichte, Beziehungen und so weiter. Eine Menge einzubeziehen, wenn man bedenkt, dass man eigentlich nur ein simples Spiel machen wollte.

Mitte der 80er gab es diese Zwänge noch nicht. Die Spieler wollten möglichst viel Gameplay in das begrenzte Speichervolumen gequetscht sehen. Lange Intros oder Zwischensequenzen wären da eher negativ aufgenommen worden, als unnötiger Ballast.

Xadium ist eines dieser Spiele, die einen einfach in eine Situation werfen, ohne sich nicht stellende Fragen zu beantworten.

Man findet sich am Steuer eines Fliegers wieder, der sich auf einer seltsamen Planetenoberfläche befindet. Wie bei Skiabfahrtsrennen sieht man vor sich eine Reihe von „Toren“. Und durch diese muss man fliegen.
Die Zeit, die man zur Beendigung des Parcours hat, ist stark begrenzt. Wenn man ein Tor ganz verfehlt, bekommt man Zeit zur Strafe abgezogen. Gleichzeitig werden die Tore mit fortschreitender Fahrdauer immer kleiner, so dass letzteres ziemlich oft passiert.

Dieses Level ist tatsächlich so schwierig, dass ich lange Zeit dachte, es wäre das gesamte Spiel. Bis jemand (ich weiß nicht mehr wer, dass ich es war ist unwahrscheinlich) es endlich geschafft hat, das zweite Level zu erreichen. Ja, es gibt es! Und wer mir nicht glaubt, den verweise ich auf die Screenshots ;)

Aber zurück zum Schwierigkeitsgrad. Ja, wir waren alle noch ziemlich jung, als wir Xadium zuerst spielten. Vielleicht auch nicht übermäßig begabt. Aber wir haben es extensiv gespielt, und hatten also Erfahrung! Und das ist nicht der einzige Hinweis: Als ich das Spiel jetzt zwecks dieses Tests länger gespielt habe, brauchte ich wieder viele Versuche und lange Zeit, um das zweite Level überhaupt zu erreichen! Und obwohl ich sicherlich auch immer noch nicht gerade ein besonders guter Actionspieler bin, kann ich bestimmt beurteilen, was einfach, und was schwierig ist. Und Xadium ist sehr schwierig.

Jetzt aber zum zweiten Level. Das eigentliche Ziel ist das selbe wie im ersten: Das Ziel in begrenzter Zeit erreichen. Einen grundlegenden Unterschied gibt es allerdings. Level 1 ist in „3D“, man steuert nur nach links und recht (und legt die Geschwindigkeit fest). In Level 2 sieht man das Schiff von der Seite. Man befindet sich plötzlich in einer Höhle. Ein Flugzeug durch enge Tunnels zu steuern - das ist noch schwieriger als die Tore aus dem ersten Level! Die Wände, sind übersäht mit Spitzen, Tunnels teilen sich in noch engere Gänge - und wenn man auch nur die geringste Berührung mit irgendetwas hat, explodiert man. Noch von der Anspannung des ersten Levels erschöpft habe ich niemals länger als eine halbe Minute überlebt im zweiten Level.

Das Folgende habe ich bisher nur über wenige Spiele gesagt, aber hier ist es angebracht: Xadium wäre ein besseres Spiel, wäre es einfacher! Nach einiger Zeit wird es einfach nervig, immer wieder gezwungenermaßen Level 1 zu spielen (das auch noch ziemlich lang ist), obwohl man eigentlich nur Level 2 probieren will! Selbst eine Art „Trainingsmodus“, in dem man die Level einzeln auswählen könnte, hätte da schon geholfen. Doch das wäre im Hinblick darauf, dass das Spiel sowieso nur aus den zwei „nackten“ Leveln besteht, auch wieder albern gewesen.
Also läuft es doch auf eine Reduzierung des Schwierigkeitsgrades hinaus. Andererseits: Hätte ich dieses Spiel für die Seite ausgewählt, hätte es sich so sehr in mein Gedächtnis eingeprägt, hätte es nicht eine solch „unschaffbare“ Hürde geboten? Wer weiß...

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