System Shock
für PC (DOS)

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Wandrell:Besucherwertung:
5.8/6
Firma: Looking Glass / Origin
Jahr: 1995
Genre: Rollenspiel, Adventure, Action
Thema: Apokalypse / Horror / Science Fiction
Sprache: English, Français, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 19977
Rezension von Wandrell (11.12.2011)
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In der Zukunft kennt jeder die Spielregeln des Cyberpunks. Aus diesem Grund engagiert der TriOptimum-Megakonzern, unter Anwendung zwielichtiger Verhandlungstaktik, einen namenlosen Hacker. Sie bieten ihm erstklassige Feuchtware an, im Gegenzug soll er lediglich die moralischen Einschränkungen einer künstlichen Intelligenz entfernen. Einer der größten künstlichen Intelligenzen die es so gibt: SHODAN. Was kann dabei nur schiefgehen?

Nicht dass das einer Antwort bedarf. Die eigentliche Frage, die ich stellen sollte lautet: Warum zum Geier würde Jemand ein solch waghalsiges Experiment durchführen, um danach etwas Zeit in einem Heilkoma zu verbringen – welches auf einer Weltraumstation stattfinden soll, wo genau jene künstliche Intelligenz ihr Unwesen treibt? Wundert es da noch irgendjemanden, dass nach dem Aufstehen dann nichts mehr übrig ist, als ein riesiger Leichenhaufen und voranschreitende Todesexperimente, die SHODAN nun auf die Erde übertragen möchte? Nun, außer wir können sie davon abhalten.

Falls Ihr es noch nicht bereits wissen solltet, sollte ich erwähnen, dass SHODAN einer der größten Videospielikonen aller Zeiten ist. Zum größten Teil ist das der Stimme zu verdanken, die sie nur auf der CD-Version des Spiels erhielt (des Weiteren ist sie auf der Disketten-Version soweit ich weiß geschlechtslos). Ein verbuggtes Stimmennetz aus eigenartigen Elektro-Sounds mit einer deftigen Priese Verachtung. Was durchkommt ,gibt einem das Gefühl, es mit einem kaputten Computer zu tun zu haben, der wahnsinnig geworden ist – und extrem gesundheitsschädlich.

Und das ist es, was die tolle Stimmung in diesem Spiel erzeugt. Ja, es ist immer noch ein normales Spiel. Man marschiert herum und knallt Gegner ab, man erkundet und sucht nach Gegenständen in einem Game, welches am ehesten als Egoshooter beschrieben werden dürfte. Dennoch, das Gefühl, alleine auf dieser Weltraumstation rumzulungern, umgeben vom Gestank des Todes und unter SHODANs ständiger Aufsicht, macht dieses Spiel vollkommen aus.

Daran wird sich jeder erinnern.

Die Story selbst vergisst man wahrscheinlich. Ihr ist schwer zu folgen, da sie durch Audiologs erzählt wird, welche man dann wahrscheinlich in der falschen Reihenfolge finden und hören wird (und somit geraten die durch diese Erzählmethode vermittelten Informationen schnell in den Hintergrund).

Das Spiel selbst ist es ebensowenig, auch wenn es Spaß macht. Es hat vollständig dreidimensionale Levels, was seinerzeit beeindruckend war (auch wenn die Cyberspace-Levelabschnitte manchmal etwas verwirrend sein können).

Der Hauptgrund, warum man weiterspielt, ist die Antagonistin SHODAN, der verrückte Supercomputer der davon überzeugt ist, gottgleich zu sein.

Das heißt keineswegs, dass das Spiel schlecht ist. Im Grunde versucht sich das Spiel darin, etwas Neues zu sein, und vermischt einige Genres. Das kriegt es auch ganz gut hin. Während man dann um die Ecken läuft, um einen leeren Gang zum Ziel zu finden und man am Leichenfleddern ist, um an diverse bitter notwendige Heilgegenstände zu kommen, vergisst man schnell, dass man gerade eigentlich einen Egoshooter spielt.

Noch eine Anmerkung: Ich sagte bereits, dass die Sprachausgabe nur Teil der CD-Version ist. Hierauf basiert auch meine Rezension. Mit der CD-Version kann man auch eine höhere Auflösung einstellen (Ich frag mich, ob die das Konzept auch bei den Ultima Underworld-Spielen umsetzen wollten), deswegen sind die Screenshots auch nicht alle gleich groß. Wenn ihr könnt, zockt das Spiel mal. Auch wenn ihr die CD-Version nicht mögt ist sie es wert – sie enthält auch die Disketten-Version.

Übersetzt von pepsiman

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