Clock Tower
für SNES

Wandrell:
Firma: Human Entertainment / ASCII
Jahr: 1995
Genre: Adventure
Thema: Horror
Sprache: Japanese, English (Unofficial)
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 25549
Rezension von Wandrell (03.02.2007)
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Die Barrows-Familie hat vier junge Mädchen als Adoptivtöchter auf ihr tief im Wald verborgenes Anwesen geholt. Aber es stellt sich schnell heraus, das irgendetwas nicht stimmt, und dass eine von ihnen, Jennifer, einen Weg finden muss, irgendwie mit dem Leben davon zu kommen.

Verfluchte Objekte und wilde Tiere stellen zwar eine Gefahr für sie dar, sind aber nichts im Vergleich zu dem deformierten Zwerg, der ihr plötzlich an allen möglichen unerwarteten Orten auflauert und mit einer enormen, als Mordinstrument missbrauchten Schere hantiert, während er langsam näher kommt.

Er ist das Beste an diesem Spiel. Ihm zu entkommen, wegzurennen und dabei wohlmöglich zu stolpern, Wege an ihm vorbei zu oder einfach Verstecke zu finden und dort zu beten, dass er einen nicht entdeckt, macht mit Abstand den meisten Spaß.

Man kann auch versuchen, zurückzuschlagen, indem man sich in seine Nähe begibt bis das Charakterporträt blinkt und dann schnell den B-Knopf drückt. Unsere Protagonistin schiebt den Zwerg dann zur Seite und verschafft dem Spieler somit etwas Zeit zu entkommen, was allerdings Energie kostet, die übrigens durch Rennen ebenso verbraucht wird. Man kann sich wieder regenerieren, indem man einfach an Ort und Stelle stehen bleibt, bis sie sich hinkniet und ausruht, aber man sollte seine Wahl vorsichtig treffen, denn jeden Moment kann die Musik die erneute Ankunft des suchenden Mörders ankündigen.

Die Rätsel und Adventure-Teile sind ein kleiner Schwachpunkt des Spiels, da sie meist sehr einfach sind oder sich auf die Suche nach Schlüsseln beschränken, aber zumindest sind sie nicht besonders umfangreich und haben einiges zu bieten, was verhindert, dass es allzu schnell langweilig wird. Zunächst wären da die Räume, die teilweise zufällig angeordnet sind und dafür sorgen, dass das Anwesen nach jedem Neustart ein wenig anders aufgebaut ist. Außerdem sind die Entwicklungsmöglichkeiten recht verzweigt, was dazu führt, das einige Handlungen in einer bestimmten Reihenfolge den Spielverlauf nachhaltig verändern können. Diese Entscheidungen wirken sich zwar insbesondere auf die erreichbare Schlusssequenz aus, tauchen aber dennoch nicht zwingend alle erst am Ende des Spiels auf.

Durch die Musik wird eine nachhaltige Atmosphäre aufgebaut und mit Hilfe verschiedener Cutscenes, die durch bestimmte Ereignisse ausgelöst werden, ist eine gruselige Grundstimmung quasi dauerhaft vorhanden. Man öffnet den Wasserhahn im Badezimmer - vielleicht ist es ja nur Wasser, was da fließt, wohlmöglich aber doch eher Blut? Man überquert einen Korridor und der Wind öffnet plötzlich ein Fenster oder man kann für einen Moment ein Paar roter Augen aufleuchten sehen. Man schaut sich am falschen Ort um und möglicherweise entdeckt man die Leiche eines Freundes dort...

Die grösste Schwäche des Spiels ist vermutlich die Steuerung, da zwar ein maus-geeignetes Interface verwendet wird, das Spiel selbst jedoch nicht mit der SNES-Maus kompatibel ist. Eine Speicheroption gibt es leider auch nicht, allerdings kann man ohnehin jederzeit wieder da starten, wo man gestorben ist. Insgesamt ist es ein gutes Spiel, vor Allem weil man ein solches Spiel im Stile der typischen Slasher-Filme nicht gerade auf einer Nintendo-Konsole erwarten würde. Wenig überraschend wurde es daher auch wegen der Firmenpolitik auf den japanischen Markt begrenzt, aber selbst als der Remake für die Playstation herauskam und sogar nach Erscheinen eines zweiten Teils für den Rest der Welt hat der ursprüngliche Titel Japan nie verlassen.

Übersetzt von Vemperor

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