Bei diesem Spiel bekommt der Spieler tatsächlich ein Deja Vu: Der Nachfolger ist seinem Vorgänger so ähnlich, dass man kaum kein solches Gefühl bekommen wird. Man besucht sogar ein paar der alten Orte und trifft ein paar alte Bekannte wieder! Das bedeutet natürlich nicht, dass dies ein nutzloses und einfallsloses Spiel wäre, dass nur auf seinen „guten Namen“ vertraut. Es ist nur eben ein Nachfolger im sehr engen Sinne: Die Handlung setzt gleich nach Ende des ersten Teils ein.
„Ace“ Harding hat zwar die Polizei von seiner Unschuld überzeugen können, aber die andere in der Affäre beteiligte „Partei“ ist nicht ganz so glücklich mit dem Verlauf: Der Mafiaboss Tony Malone will die 112000$ zurück, die beim Tod von Joey Siegel verloren gegangen sind. Er ist davon überzeugt, dass Ace etwas damit zu tun hat, also entführt er ihn, und gibt ihm eine Woche, das Geld wiederzubeschaffen. Falls er versagen sollte, wird er sich wohl nicht mehr eines langen Lebens erfreuen können. Einfach abzuhauen ist auch keine Alternative, da einer von Malones Schlägern an Aces Hacken klebt.
Nach dem enttäuschenden Shadowgate ist Deja Vu 2 wieder ein großer Schritt in die richtige Richtung. Das Spieldesign dreht sich wieder um die eigentlichen Rätsel, und nicht das vorsichtige vermeiden von lächerlichen und tödlichen Fallen. Das Gameplay ist vielleicht sogar das beste aller Spiele Icoms. Dies, zusammen mit der klar verlängerten Spieldauer (ohne das Spiel völlig in den Sand zu setzen!) und der farbenprächtigeren Grafik, wäre durchaus einen Wertungsbonus wert gewesen. Wenn da nicht die Story wäre. Ja, die Story ist sehr gut! Die 40er-Jahre-Athmosphäre funktioniert und die Wendungen im Plot sind teilweise sehr spannend. Doch der psychologische Aspekt der Amnesie im ersten Teil war einfach noch besser! So verliert Deja Vu 2 seinen Vorteil insgesamt wieder. Es kommt natürlich darauf an, wie man die verschiedenen Aspekte gewichtet. Wem die Story nicht so wichtig ist, dem sei versichert, dass Deja Vu 2 das klar bessere Spiel ist.
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